Das Schwinden der Wälder
Wenn
man die Natur in Malawi so belassen würde wie sie ursprünglich war,
würde man überall Wald auffinden. Dies ist aber leider nicht
so – die Abholzung ist hier ein echtes Problem. Früher wurde diese
verboten, Wälder waren geschützt, doch durch eine neue Regierung im Jahr 1994 änderte sich dies. Es gibt seit diesem Jahr eine Demokratie und somit fühlen sich die Menschen frei, Bäume abzuholzen.
Hier
ein paar Fakten:
36%
der Landfläche Malawis sind Waldfläche
davon
sind ca. 12% Primärwald, also unberührter Wald
zwischen
1990 und 2005 verschwand 13% der Waldfläche
zwischen
2000 und 2005 verschwand 35% des Waldes (fast 200.000 ha)
Man kann also in vielen Teilen Malawis keine großen Bäume mehr auffinden.
Man kann also in vielen Teilen Malawis keine großen Bäume mehr auffinden.
die meisten Wälder sind durch Fichten gekennzeichnet |
Gründe
der Abholzung:
Bevölkerungswachstum:
Besonders
in Süden und Zentral Malawis somit ist die Abholzung dort besonders
extrem. Da es im Norden mehr Berge gibt finden sich mehr Waldregionen
als in Zentral und Süd Malawi zusammen. Die Entwicklung tendiert
allerdings so, dass die Zahl der illegalen Abholzungen auch im Norden
zunimmt.
Abholzen
für die Landwirtschaft:
80%
der Menschen leben auf dem Land und sind Subsistenzlandwirte.
Holz
als Lebensgrundlage:
95
% aller Haushalte benutzen Holz zum Kochen, es gibt nur wenige Menschen, die
elektrische Herdplatten verwenden, sodass große Mengen an Holz
benötigt werden. Auch wenn ein Haushalt elektrische Herdplatten besitzt, wird
aufgrund der häufigen Stromausfälle trotzdem oftmals auf dem Feuer gekocht.
Pro Haushalt liegt der Verbrauch für das Kochen bei 50kg Holz pro
Woche. Man sieht also immer wieder Frauen, die in den Busch gehen und
dann Holz auf dem Kopf nach Hause transportieren.
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The strengh of an african woman - das Holz wird auf dem Kopf getragen |
Transportieren von Holz auf dem Fahrrad |
Wenn
kein Holz verwendet wird, dann oftmals Holzkohle. Es ist illegal
diese Holzkohle zu verkaufen doch die Regierung lässt es durchgehen,
da sie selbst keine Lösung wissen. Wenn jemand erwischt wird, wird
er ausgeraubt.
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Holzkohle brennen |
Holzkohle wird illegal am Straßenrand verkauft |
Auch
für das Bauen von Häusern wird Holz benötigt. Die Steine werden
aus Lehm gepresst, dann in der Sonne getrocknet, auf einen Haufen
gepackt und schließlich zwischen 10 und 24 Stunden gebacken. Auch
hier wird viel Holz benötigt (bis zu drei große Mangobäume für
ein kleines Einfamilienhaus).
es ist jeweils eine Person für ein Loch zuständig |
Brennen der Steine |
Folgen:
Buschbrände
in der Trockenzeit um Platz für Ackerbau zu schaffen. Feuer können
außer Kontrolle geraten und Bäume, Häuser oder sonstiges
zerstören. Der Boden bleibt ausgelaugt zurück.
Die
Bäume werden abgeholzt und die dünne Humusschicht wird durch den
vielen Regen weggespült (Erosion). Dadurch dass die Bäume keinen
Schatten mehr spenden ist die Sonneneinstrahlung auf den Boden
besonders groß und die Qualität des Bodens nimmt ab, er wird
unfruchtbar. Somit ist es schwer erneut Bäume anzupflanzen. Zudem
verdampft das Wasser aus dem Boden, sodass die Wasserspeicher
schrumpfen.
Man
kann also von immer mehr Vorfällen aufgrund von Regenmengen von den
Bergen hören. Regen schwemmt manchmal ganze Häuser weg und nimmt
Steine von dem Berg mit, sodass Straßen tagelang gesperrt sind.
Folgen der Erosion |
Folgen der Erosion |
Es
ist unglaublich wie weit die Folgen des Abholzens gehen, da sogar die
Fische im Malawisee davon betroffen sind. Durch die Erosion wird Sand
in den See gespült und der See ändert nach Starkregen kurzzeitig die Farbe (rot/braun statt kristallblau). Zusammen mit der Überfischung stellt dies ein echtes Problem für die Fische dar.
Wenn
es weniger Bäume gibt wird auch die Klimaerwärmung schneller
stattfinden, da die Bäume Kohlenstoff umwandeln.
Abholzen |
Lösungen:
Mir ist im Norden besonders aufgefallen, wie systematisch neue Bäume angepflanzt werden, doch dies ist mit einem hohen Aufwand verbunden.
Dadurch dass die Preise für Holz immer weiter steigen, nimmt das illegale Abholzen in Malawi immer weiter zu und ist nur schwer zu kontrollieren. Eine Lösung ist eine 24-Stunden-Militäraufsicht in schnell schwindenden Wäldern. Manche Wälder besonders in der nördlichen Region sind geschützt. Niemand darf solche Wälder betreten und kann somit Bäume abholzen. 2004 waren die ca. 16% aller Wälder.
Die Regierung
versucht Bäume anzupflanzen, doch diese werden aber meist nur auf dem Papier
angepflanzt. Ein Setzling kostet 100MK und braucht 15-20 Jahre bis er mehr Geld bringen kann. Warum sollte man also so lange warten wenn man direkt Geld für die Setzlinge bekommt? Oftmals wird einfach angegeben: „ ein Feuer hat alle Setzlinge niedergebrannt“ und das Geld wandert in die Taschen der Besitzer. Ich habe einen Besitzer getroffen der für die Regierung ca. 8.000ha Waldfläche in der Nähe Mzuzus hat und pro Jahr nur 100 ha nachpflanzt.
Dadurch dass die Preise für Holz immer weiter steigen, nimmt das illegale Abholzen in Malawi immer weiter zu und ist nur schwer zu kontrollieren. Eine Lösung ist eine 24-Stunden-Militäraufsicht in schnell schwindenden Wäldern. Manche Wälder besonders in der nördlichen Region sind geschützt. Niemand darf solche Wälder betreten und kann somit Bäume abholzen. 2004 waren die ca. 16% aller Wälder.
Dies ist auch in Ländern wie
Botswana oder Südafrika schon so üblich.
Insgesamt kann man aber sagen,
dass das Schwinden der Wälder in Malawi ein echtes Problem
darstellt. Aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahl und der Armut
ist es für die Regierung schwer dieses zu lösen, somit wird meist
darüber hinaus gesehen.
Auch jetzt gibt es schon Menschen
die um die Ressource kämpfen. Menschen fangen an in ihrem eigenem
Garten Holz anzubauen, da sie wissen wie knapp es ist. In ein paar
Jahren wird es hier wahrscheinlich nochmal ganz anders aussehen.
Quelle:
Ripple Africa
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