In den letzten Monaten ist noch einiges
am Center geschehen. Darum, und wie die übrigen Spenden der
Ostereieraktion untergekommen sind, soll es in diesem Artikel gehen.
Die Arbeit am Center war ursprünglich
so gedacht, dass ich nur Englisch- und Computerunterricht gebe, doch
das war im Nachhinein ganz anders. Ich bin froh, dass ich die Chance
hatte auch eigene Ideen einzubringen und neue Projekte durchzuführen.
Doch dazu nun mehr...
Gemüsegarten:
Der Gemüsegarten
ist ein Projekt, welches mir während meiner ganzen Zeit besonders am
Herzen gelegen hat. Umso glücklicher war ich im dritten und letzten
Trimester am Center. Wir konnten unterschiedlichste Arten von Gemüse
ernten. Dazu zählen Gurken, Radieschen, Möhren, Salat, Erbsen und
Bohnen. Das geerntete Gemüse wurde für die Mittagsmahlzeiten der
Schüler von ihnen selbst verarbeitet.
Mithilfe des von
uns errichteten Damms, hatten wir auch in der Trockenzeit genug
Wasser zum Bewässern. Die Treadle Pump hat hierbei super geholfen.
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Schüler arbeiten fleißig mit |
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Aufzuchtsbeete, aus denen später verpflanzt wird |
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Gurken- und Radieschenernte |
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Bewässern mit der Wasserpumpe (Treadle Pump) |
Maisernte:
Zudem wurden 15 Säcke voll mit
Maiskörnern von unserem Maisacker geerntet. Dazu wurde jede einzelne
Pflanze mit einer Machete abgeschlagen und auf mehreren Haufen
zusammengestellt. Nach circa 2 weiteren Wochen, waren die Pflanzen
trocken genug und es konnten die Kolben abgesucht werden. Auch das
Abpulen der Körner von den Kolben erfolgte ohne Hilfe von
Maschinen.
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Abernten der Kolben |
Einige Schüler und Lehrer machten sich
einen Spaß daraus, die Mäuse aus den Maishaufen zu fangen...
Workshop:
In der
"Handwerkerwerkstatt" wurde der Boden erneuert, um das
Gebäude in Stand zu halten. Gleichzeitig wollten wir den Schülern
ein besseres Arbeitsumfeld schaffen und ein glatter Boden ist
deutlich einfacher sauber zu halten.
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Bewässern des Bodens, damit er in Ruhe trocknen kann |
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vorher |
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nachher |
Erste Hilfe
Kurs:
Die Organisation
"First Aid Africa" hat in allen öffentlichen Institutionen
in Ekwendeni Erste Hilfe Kurse angeboten. Somit durften auch unsere
Schüler an einem Kurs teilnehmen und lernen, wie man im Gefahrenfall
vorgeht, Verbände anlegt und sich richtig verhält. Insgesamt 13
Schüler haben diesen Kurs erfolgreich abgelegt und Zertifikate
erhalten.
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Schüler mit Zertifikaten |
Erste Hilfe ist am
Center besonders wichtig, da die Schüler sich beim Schneidern an der
Nadel verletzen können oder auch die Schreiner mit vielen Werkzeugen
umgehen.
(Ostereier-) Küche:
Da ich noch einige
Spenden übrig hatte, habe ich mich entschieden das Center mit einem
weiteren Projekt zu unterstützen.
Ausgangssituation
hierfür war, dass es vorgesehen war, den Schülern ein warmes
Mittagessen als Teil der Ausbildung anzubieten. Da es allerdings nie
eine richtige Kochstelle gab und unter freiem Himmel auf einer
Feuerstelle gekocht wurde, gab es durchaus Zeiten, in denen gar nicht
gekocht werden konnte (Regenzeit). Ich habe mich dazu entschieden,
ein Gebäude mit einem eingebauten Ofen zu errichten. Der Treffpunkt Malawi (deutsche Spender) hat das restliche Geld hinzugegeben und dann ging
es im Mai bereits los.
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Die Grundrisse der Küche: Ein Hauptraum und ein Abstellraum |
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Mauern und Einbauen der Fenster/ Türrahmen |
Die Schreiner
konnten bei diesem Projekt auch einiges lernen, da sie zum einen beim
Dachdecken mitgeholfen haben, zum anderen aber auch Türen und
Fenster herstellen und einbauen durften. Durch die Arbeit der Schüler
wurde das Projekt kostengünstiger. Handwerklich ist nicht alles
perfekt geworden, doch im Vordergrund stand der Lerneffekt von der
Planung bis zur Umsetzung eines Projektes. Dies sorgte für eine hohe
Identifikation mit der eigenen Arbeit.
Dieser Gedanke war
bei verschiedenen Projekten während des Jahres vorrangig.
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Dachdecken |
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Jeder packt mit an |
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Richtfest |


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Anbringen der Wellblechplatten |
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Herstellen der Traufe |
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Verfugen |
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Menschenkette der Schüler zum Steine angeben |
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Pflastern |
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Abschleifen der Tür |
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Genaues Anpassen der Tür in Teamarbeit |
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Blick auf den Gemüsegarten und die Küche links,
den Summerhat und das Chickenhouse geradeaus |
Traditionell wird in Malawi auf offenem
Feuer innerhalb eines kleinen ca. 3 qm² großen Raumes mit nur einem
kleinem Fenster gekocht. Bei der Neuplanung stand im Vordergrund,
eine bessere Belüftung herzustellen, ein Kochen auf Arbeitshöhe und
weniger Holzverbrauch. Das neue Gebäude hat zwei große Fenster, die
so angelegt sind, dass die Windrichtung genutzt wird und der Rauch
automatisch hinausgetragen wird. Zusätzlich wird durch den Ofen
weniger Holz verbraucht (Abholzung) und die Wärme gespeichert und so
ist ein wesentlicher Aspekt zur Verbesserung der Gesundheit erreicht.
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fertiger Ofen ist keine offene Feuerstelle mehr |
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Fertige Küche |
Porridge:
Gegen Ende meiner
Zeit am Center wurde dann noch Porridge als Frühstück eingeführt.
Aus den Bohnen und dem Mais des Vorjahres wurde das Mehl hergestellt.
Die Schüler haben die Gelegenheit genutzt, um die neue Küche
auszuprobieren.
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Kochen auf dem vorläufigen Ersatzofen |
Yearbook:
Neben all diesen
Projekten habe ich natürlich noch unterrichtet. Als Projektarbeit
konnten die Schüler ein gemeinsames Jahrbuch erstellen. Darin zu
finden sind etliche Texte der Schüler über Malawi, Ekwendeni und
das Center, Profile, in denen sich die Schüler ein wenig
vorstellen und Interviews.
Das Ziel der
Arbeit war es Englisch und Computer zu verbinden und dabei jedem
Schüler eine Aufgabe zu geben.
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Schüler beim Abtippen der Texte |
Kolpingsfamilie:
Unser Chickenhouse
ist mit Hühnern belegt, die einzelnen Kolpingmitglieder kümmern
sich darum. Nach ca. 6 Monaten haben unsere Legehennen nun endlich
angefangen, Eier zu legen. Die Eier werden über eines der
Vorstandsmitglieder an die Gemeinde verkauft.
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Kolpingmitglieder füttern die Legehennen (Layers) |
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Verkauf von Hähnchen (Broilers) |
Türschilder:
In meinen letzten
Tagen am Center haben wir dann noch Türschilder für jedes einzelne
Gebäude/ Tür angefertigt. Somit können auch in Zukunft Besucher
die Strukturen einfacher erkennen. Es gab dafür eine spezielle
Maschine, welche mit viel Muskelkraft bedient werden musste. Ich habe
es auch probiert doch den Großteil dieser Arbeit hat Mr. Kalua
(Lehrer der Schreiner) übernommen.
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Ausfräsen der einzelnen Buchstaben und Wörter |
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Streichen der Schilder |
Chikale Beach/ Abschied
Zum Abschluss bin
ich mit den Schülern an den See gefahren. Für viele meiner Schüler
war es das erste Mal, dass sie den See gesehen haben. Das
Durchschnittsalter meiner Schüler lag bei Mitte/Ende 20 und der See
war ca. 60 km entfernt. Es war also für jeden einzelnen von uns ein spannender Tag und wir hatten eine Menge Spaß.
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Gruppenfoto am See |
Des weiteren habe
ich mit den Schülern noch eine Abschiedsparty mit leckerem Essen und
einer Disco veranstaltet.
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mit den Schneiderinnen |
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Essen kochen für die ganze Mannschaft
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Closing
Am
13. Juli 2018 hat das Skills Center ein weiteres erfolgreiches
Schuljahr beendet. Insgesamt 16 Schüler (6 Schneider/-innen
und 10 Schreiner) haben erfolgreich ihre zweijährige
Ausbildung abschließen können. 30 Schüler (21
Schneiderinnen und 9 Schreiner) schlossen ihr erstes Jahr am Center
ab. Einer Schneiderin wurde schon vor Ende der Ausbildung ein Job
angeboten.
Im
Center geht es nicht darum, auf die bestmögliche Note zu kommen.
Viel wichtiger ist es, Skills zu lernen, die ihnen im Leben
weiterhelfen und neue Jobmöglichkeiten eröffnen. Die Schüler
lernen, wie man eine Schuluniform näht oder beim Bauen eines Bettes
keine Schwierigkeiten hat. Dazu lernen sie ein wenig Englisch und
Computer, welches ihnen hilft, sich zu verständigen oder eine
Bewerbung zu schreiben. Sie sollen Eigenschaften lernen, die sie im
späteren Leben selbstständiger machen und ihre Chance auf innere
Zufriedenheit steigern. Es stört nicht, wenn ein Schüler ein Jahr
wiederholt weil er zu oft gefehlt hat.
Es
geht darum Menschen eine Chance zu bieten, welche sonst an keiner
Schule angenommen werden, weil sie nicht wissen, wie man schreibt
oder eine Krankheit haben.
Es
macht mich unglaublich stolz, dass gerade solche Schüler es
geschafft haben, ihre Ausbildung abzuschließen. Ich bin stolz, dass
ich zu diesem Projekt beitragen durfte und wir Strukturen ausbauen
konnten. Das Skills Development Center hat großes Potential
entwickelt und wird auch in Zukunft noch weiter wachsen.
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September 2017 |
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Juli 2018 |
Die
enge Verknüpfung von meiner Entsendeorganisation Kolping und dem
deutschen Partnerverein Treffpunkt Malawi hat viele Dinge erleichtert
und ermöglicht. Das Konzept vom Treffpunkt Malawi funktioniert gut
und ich habe mich gefreut diesen Partner im Rücken zu haben.
Das Entwicklungsprinzip "Hilfe
zur Selbsthilfe" wird in diesem Projekt gefördert und ermöglicht den
Schülern eine gewisse Selbstständigkeit. Außerdem kann man sich sicher sein, dass das gespendete Geld wirklich ankommt und etwas bewirkt.
Mir hat die Zeit im Projekt echt Spaß gemacht, da ich herzlichst in die Gemeinschaft aufgenommen wurde und ich mich einbringen und etwas bewirken konnte. Mit diesem guten Gefühl habe ich Malawi verlassen.
Gerne einmal hier vorbeischauen:
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