Halbzeit
Genau vor 6 Monaten saß ich aufgeregt im Flieger und wusste nicht, wo
die Reise hingeht. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es sein würde
ein ganzes Jahr in einem fremden Land zu verbringen und jetzt, gefühlt zwei Wochen später ist schon mehr als die Hälfte der Zeit vorbei.
Ich kann sagen, dass ich immer noch komplett glücklich in meinem Projekt und der Gastfamilie bin. Ekwendeni ist mein zweites Zuhause geworden und wenn immer ich weg bin, zieht es mich doch wieder zurück, auch wenn Ekwendeni wirklich nicht besonders ist. Ich freue mich einfach meine Leute um mich herum zu haben.
Tag
und Nacht rasen wie Sekunden an mir vorbei, eine
Woche, zwei Monate, 6 Monate. Ich glaube je glücklicher man ist,
desto schneller vergeht die Zeit. Ich
habe mir vorgenommen diese letzten Monate noch einmal richtig zu
genießen.
Ich kann sagen, dass ich immer noch komplett glücklich in meinem Projekt und der Gastfamilie bin. Ekwendeni ist mein zweites Zuhause geworden und wenn immer ich weg bin, zieht es mich doch wieder zurück, auch wenn Ekwendeni wirklich nicht besonders ist. Ich freue mich einfach meine Leute um mich herum zu haben.
Wenn ich so darüber nachdenke ist doch wohl einiges passiert. Ich
habe gelernt, wie man...
… den
malawischen Akzent versteht, sich auf Tumbuka verständigt, mit den Händen isst ohne sich zu
verbrennen, sämtliche Tischmanieren ablegt, annähernd malawisch tanzt, ohne Maschinen den Alltag
meistert, traditionelles Essen auf Feuer kocht, Wäsche von Hand wäscht, Zement von Hand
mischt, die kalte Dusche genießt, mit Stromausfällen lebt, zweimal täglich mit dem Mückennetz kämpft, Motorrad fährt, wie local Bier gebräut wird, wie Chibuku
schmeckt, wie Tinkspiele in Malawi gespielt werden, wie man Häuser
baut, wie lange einfachste Sachen dauern können, wie man angelt, was
echte Freunde sind, wie man Mario Kart im echten Leben spielt
(Bananenroulette), wie man im Linksverkehr Auto fährt, man die Buckelpisten befährt ohne einen Achsbruch zu erleben, wie man mit Tieren und Menschen im Minibus
kuschelt, einen Ball ohne Ventil aufpumpt, Netball und Bao spielt,
wie man sich vernünftig räuspert, wie man mit dem Kajak fast
kentert, wie man Weihnachten auf eine andere Weise feiern kann, wie man täglich ein Fahrrad ohne
Bremsen stoppt, man mit Hitze und Regen umgeht, man die
Salz-/Ölbomben in jedem Essen genießt, wie lecker Mangos eigentlich
sind und wie atemberaubend der Sternenhimmel ist.
Diese
Liste kann ich noch viel weiterführen, doch ich denke, egal was ich
gelernt habe es war immer eine Lektion.
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