Seit
ein paar Tagen hat die Regenzeit in Malawi angefangen. Als es das
erste Mal regnete, war es als würde die Welt zum Leben erwachen.
Nicht nur die Natur sondern auch die Menschen hier werden plötzlich
ganz aktiv.
Wenn der typische Starkregen dann kommt und man nachts schlafen möchte, sind
Wellblechdächer natürlich eine super Voraussetzung. Ich würde manchmal gerne ein Dezibel-Gerät haben
um nachzumessen wie laut es ist aber ich bin mir sicher, ich habe
schon gute Rekorde aufgestellt. An schlafen kann man dann nur schwer
denken, was einem aber auch nicht schwer fällt, da es manchmal wenn
es ganz schlimm ist sogar durchregnet. Unser Flur sieht dann auch
entsprechend aus.
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Unser Flur |
Auch
wenn man nur auf Toilette gehen möchte und eine Regenjacke anzieht,
einen Schirm mitnimmt und dann trotzdem nass wird weil man durch
einen See direkt neben unserem Haus stiefelt.
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Der Weg zur Toilette |
Diese Seen finden sich überall, sodass es auch ein Erlebnis sein kann mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.
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Der Weg zur Arbeit |
Im
Center angekommen trifft man dann nur auf einige wenige Schüler.
Auch in der Primary School direkt nebenan sind deutlich weniger
Schüler als an anderen Tagen anzutreffen. Es hat halt nicht jeder einen Regenschirm und
man verlässt normalerweise erst das Haus, wenn der Regen aufhört.
Man
kann aber auch dort einiges erleben, da mir die Schüler gerne
erklären was es so für Tiere gibt. Es gibt unglaublich viele Tiere, die während der Regenzeit aus allen Ecken gekrochen kommen und man hat das Gefühl man lebt im Dschungel wenn man abends mal den Geräuschen zuhört. Es gibt hier Frösche, die ein Geräusch verursachen, welches wie ein Wassertropfen-Echo klingt.
Im letzten Jahr gab es eine
oberschenkeldicke Schlange im Klassenraum des Centers und auch so gibt es sehr
interessante Geschichten über die Tierwelt. Ich bin allerdings
meistens sehr vorsichtig was solche Tiere angeht, da ich sie nicht
kenne und sie teilweise auch echt gefährlich sein können.
Skorpione sind in Ekwendeni zum Glück nicht sehr verbreitet aber dafür gibt es jede Menge Spinnen und Käfer sowie andere Insekten. Dies sind nur einige wenige Beispiele:
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Echsen |
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Spinnenwespen- jagen Spinnen bis zur Vogelspinnengröße |
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manche Tausendfüßler hier können bis zu einem halben Meter lang werden |
Einmal
haben die Schüler neben dem Center im Boden nach Termiten gesucht
und wollten, dass ich diese probiere. Sie sollten wie fische Milch
schmecken. Ich habe es nach einiger Überwindung dann aber gewagt
nachdem sie geröstet wurden und es war gar nicht so schlimm wie
erwartet.
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Termiten werden ausgebuddelt und dann gegessen |
Auch in dem Fluss hinter dem Center sammelt sich immer mehr Wasser. Nicht nur wir freuen uns, dass der Damm funktioniert, heute morgen haben wir sogar ein paar Kinder dort aufgefunden :D
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Badespaß am Damm |
Die
Regenzeit ist die Chance im Jahr etwas anzubauen und Landwirtschaft
zu betreiben. Das bedeutet dass viele Malawier, die normalerweise in
einer Stadt wohnen, zurück in ihre Heimatdörfer gehen um anzufangen
Gemüse oder Mais anzubauen.
Man
findet also an jeder Ecke Menschen, die im Garten arbeiten und
anfangen „ridges“ (also kleine Hügel) anzulegen. Diese sind zum
einen gut um den Boden für die Pflanze aufzulockern und zum anderen
um Wasser zu speichern. Bei Temperaturen zwischen 20 und 30ºC und
Regen sind die Voraussetzungen um etwas anzubauen natürlich optimal.
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Ridges |
Man
kann also beobachten, wie auf einmal alles grün wird und Gras an den
trockensten Stellen wächst. Das sieht wirklich wunderschön aus.
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in der Trockenzeit |
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nach ca. einer Woche Regen |
Ich finde es echt interessant wie anpassungsfähig die Pflanzen hier sind. Ich denke ich werde am Ende der Regenzeit nochmal ein Foto machen. Bis April wird das jetzt erst einmal so bleiben, ich werde also noch genug Möglichkeiten haben euch mehr über die Regenzeit zu berichten.
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